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Donnerstag, 14. Juli 2011

Zwischen Tante Emma und einer Bestie; der Schönheit hinter der Stirn und dem Viertelfinale

Und hier die Wochenschau mit Bemerkenswertem der letzen Woche: 


Seit mehr als 25 Jahren gibt es in Deutschland Mobiltelefone. Zeit genug - könnte man meinen - zu lernen, damit auf zivilisierte Art umzugehen.

Ich weiß nicht, ob ein Handy am Ohr aus manchen Menschen Bestien macht, die für guten Empfang töten oder ihr Gespräch weder für ein ertrinkendes Kleinkind noch für ein bisschen Frieden auf Erden unterbrechen würden, oder ob der Umgang mit dem Handy nur der Indikator für die soziale Delle dieser Leute ist.

Auf jeden Fall sind sie nicht zu überhören, und so ist mir wieder einmal aufgefallen, dass der Mensch, der in der Öffentlichkeit telefoniert, nichts als so wichtig erachtet, wie sich selbst.
 
Der Schauplatz: Eine spärlich befahrene Kreuzung, geringer Verkehrslärm; kein Grund zu schreien, nur wer zu leise redet, den versteht man nicht.
Und dann kam sie. 
Brüllte mir ins Ohr, obwohl ich am anderen Ende der Kreuzung, am von ihr entferntesten Punkt stand. Ich sah, wie sie das Handy an die Backe presste und sich ansonsten ganz normal benahm. 
Außer, dass sie schrie, was das Zeug hielt.
Um was es ging? Belangloses. Kein Streit, kein Weltuntergang.  
Ich nehme an, für sie war es ein normales Gespräch. 
 

Oder sie hat eine Fehlfunktion im mittleren orbitofrontalen Kortex und empfindet die Melodie ihrer Stimme als schön.
Forscher haben heraus gefunden, dass hinter der Stirn, im mittleren orbitofrontalen Kortex, der Sinn für Schönheit sitzt.
Von hinter der Stirn bis auf die Straße aber ist ein weiter Weg, der oft im Hässlichen endet und bei Musik streiten sich eh die Geister wie die Gangster.

Ihre Krücken weg geworfen und auf den Weg gemacht hat sich übrigens die seit langem vermisste Grande Dame des "Darf's noch was sein?"
Tante Emma ist im Anmarsch.
Mit "Lädchen für alles" und "Nahkauf" wollen Tegut und Rewe der guten alten Tante Emma wieder Platz in Dörfern und Städten verschaffen.
Von der rüstigen Tante vernimmt man, dass sie bester Dinge sei und sich stark fühle wie eine weiße Schürze. 
Originalton Emma: "Isch hab zwar extra 's Inderned gelernt, aber so isch mir des noch mehr recht."

Noch eine Meldung aus dem Sport:

Nur mit der Hoffnung auf Standards gewinnt man auch im Frauenfussball kein Viertelfinale

... und das war's schon wieder für diese Woche.
Bis zu nächsten Mal, Ihre Meinblogwalter Wochenschau  

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